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8. Dezember 2021, CORNELIA PUTSCHBACH, Südkurier
Eine ganze besondere Schule: Hier drücken Grundschüler und Gymnasiasten gemeinsam die Schulbank
An der Schule der Nachsorgeklinik in Tannheim haben die Lehrer einen besonders intensiven Draht zu den Schülern. Patienten und ihre Geschwister stehen hier gleichermaßen im Fokus.

Lucia Hoffmann-Bischof hilft Laurin Padeken bei seinen Mathematikaufgaben. Der Fokus des Unterrichts in der Nachsorgeklinik Tannheim liegt auf den Hauptfächern. | Bild: Cornelia Putschbach
Kleine Lerngruppen und Unterricht, der ganz individuell auf jeden einzelnen Schüler abgestimmt ist. Das sind ideale Bedingungen, von denen Schüler, Lehrer und Eltern in einer Schule träumen. In der Schule der Nachsorgeklinik Tannheim sind sie Realität. Mehr sogar, sie sind unbedingte Voraussetzung für den Schulbesuch während einer Reha.
Lucia Hoffmann-Bischof ist Schulleiterin der Klinikschule in Tannheim. Formell korrekt heißt die Klinikschule Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für Schüler in längerer Krankenhausbehandlung (SBBZ SilK).
„Per Definition sind wir eine Schule, die sonderpädagogisch arbeitet“, erklärt die Schulleiterin, „Ein Großteil unserer Schüler hat keinen sonderpädagogischen Bedarf im landläufigen Sinne. Klinikschule bedeutet vielmehr immer Pädagogik in Ausnahmezeiten mit einem Blick für die besonderen und individuellen Bedürfnisse der Schüler.“

Lucia Hoffmann-Bischof, Schulleiterin Klinikschule Tannheim | Bild: Cornelia Putschbach
Schüler der Klinikschule sind die Patienten, aber auch ihre Geschwisterkinder. Nach Tannheim kommen Grundschüler ebenso wie Gymnasiasten, Berufsschüler und Schüler mit generellen sonderpädagogischen Bedarfen. Ebenso breit ist auch das Spektrum der acht Lehrer, teils in Teilzeit, der privaten Krankenhausschule Tannheim.
„Wir haben keine von anderen Schulen abgeordneten Lehrer. Alle haben sich bewusst für die Arbeit hier an dieser besonderen Schule entschieden und müssen miteinander die Gesamtheit des erforderlichen Fächerkanons abdecken“, berichtet Lucia Hoffmann-Bischof.

In den Unterrichtsräumen der Nachsorgeklinik Tannheim stehen Schulbücher aller Schulklassen und ganz vieler Schulfächer von Latein über Physik und Mathematik für Lehrer und Schüler bereit. | Bild: Cornelia Putschbach
Der Fokus des Unterrichts der Klinikschule liegt auf den Hauptfächern, gegebenenfalls erweitert auf Prüfungsfächer. Durchschnittlich werden 41 Schüler je Reha-Block an der Klinikschule unterrichtet.
Während der vierwöchigen Reha in Tannheim sollen keine (weiteren) schulischen Lücken entstehen. Versäumter Unterrichtsstoff kann aufgeholt werden. „Hier kann ich wieder anfangen, richtig zur Schule zu gehen“, so erleben Schüler hier Schule nach schweren Phasen ihrer Krankheit, berichtet die Schulleiterin.
Zwei Stunden für die Jüngeren, vier für die Älteren
Der Unterricht muss sich in den Therapieplan der Reha einfügen. Die jüngeren Schüler haben täglich zwei Stunden Unterricht. Bei den älteren sind es vier Stunden. Zusätzlich kann eine Lernzeit genutzt werden. Drei bis fünf Schüler werden in einer Gruppe unterrichtet.
Schüler beschreiben es so: „Das ist toll! Ich kann immer gleich fragen, und wenn ich etwas nicht verstanden habe, bekomme ich es noch einmal erklärt.“ Dank individueller Aufgabenplanung für die Schüler, die auch in Absprache mit der Schule zuhause stattfindet, sehr effektiv unterrichtet werden.

Jolina Schneider bearbeitet im Unterricht an der Nachsorgeklinik Tannheim englische Schulaufgaben. | Bild: Cornelia Putschbach
In Zeiten der Corona-Pandemie fand an vielen Schulen Fernunterricht statt. Wäre es also nicht auch eine Option für die Patienten, per Fernunterricht am Schulalltag zuhause teilzunehmen? Lucia Hoffmann-Bischof erteilt dem eine klare Absage: „Das würde dem Konzept der Reha widersprechen. Die Schule ist inhaltlich und organisatorisch ein Bestandteil der Reha. In den Therapieplan der Patienten bekämen wir das gar nicht integriert.“

Anne Gebhardt, Sonderpädagogin und stellvertretende Schulleiterin | Bild: Cornelia Putschbach
Zudem, so erklärt Anne Gebhardt, Sonderpädagogin und stellvertretende Schulleiterin, ist Schule an der Tannheimer Nachsorgeklinik nicht nur Unterricht. Die Lehrer sind in die interdisziplinären Fallbesprechungen mit Ärzten, Psychologen, Fachtherapeuten und Erziehern der Klinik eingebunden.
Das bedeutet, dass parallel zum Unterricht auch die Folgen der Belastung durch die schwere chronische Erkrankung Thema sind. Daher gibt es auch Beratung zur weiteren Schullaufbahn bis hin zur beruflichen Orientierung, zur Ausgestaltung eines Nachteilsausgleichs oder zum passenderen Lernort.

Im Klassenzimmer von Lehrerin Nicole Schwenk (Mitte) lernen an diesem Vormittag zeitgleich Ricarda Schormann-Dietmann (links) und Lucas Kunz (rechts) aus unterschiedlichen Jahrgängen und in verschiedenen Schulfächern. | Bild: Cornelia Putschbach
Das ist auch für die Geschwisterkinder immens wichtig. Die Krankheit eines Familienmitglieds hat auf sie oft erhebliche Auswirkungen, seien das solche psychologischer Art oder, weil zuhause schlicht die Zeit fehlt, sich um das gesunde Geschwisterkind gleichermaßen zu kümmern. Auch auf ihren Bedürfnissen liegt deshalb der Fokus einer Familienorientierten Reha in der Nachsorgeklinik Tannheim.
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29. Dezember 2021, CORNELIA PUTSCHBACH, Südkurier
Ton, Holz und Farbe: Wie alltägliche Materialen in schweren Zeiten helfen
Jens Stoermer ist Therapeut: In der Nachsorgeklinik hilft er Patienten, Eltern und Geschwistern, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ein Weg zum selbst Handeln zu entdecken – mit Kunst.

Beim Töpfern mit Kunsttherapeut Jens Stoermer blüht Selma auf. Der große Kakaokrug, den sie anfertigt, steht bei ihr für gemeinsame Zeit mit der Familie, für Wohlbefinden, für behütet sein. | Bild: Cornelia Putschbach
Jens Stoermer ist einer von zwei Kunsttherapeuten der Nachsorgeklinik Tannheim. An diesem Vormittag töpfert er mit der elfjährigen Selma. Sie ist mit ihrer Familie zur Reha in der Klinik.
„Wenn ein Kind erkrankt ist, macht das etwas mit der ganzen Familie“, weiß Jens Stoermer. Die Kunsttherapie wird deshalb in Tannheim in unterschiedlichen Formaten angeboten: einzeln, in einer Gruppe, für eine ganze Familie oder auch für Paare. Sie eignet sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen.
Die Ziele in der Kunsttherapie sind vielfältig. Wichtig ist es für viele Patienten Zeit zur Selbstreflexion zu finden. Antworten auf die Fragen finden: Was beschäftigt mich besonders? Was tut mir gut? Das ist der erste Schritt, das Sprechen über Wünsche, Erwartungen und Möglichkeiten in der Kunsttherapie.
Die Teilnehmer werden ermutigt selbstbestimmt zu handeln, sie sollen beispielsweise auch das Material aussuchen, mit dem sie arbeiten möchten. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Das kann, wie im Fall von Selma Ton sein, es kann aber auch mit Stein und Holz gearbeitet sowie gemalt werden. Jeder mit dem, was ihn inspiriert.

Jens Stoermer, Kunsttherapeut Nachsorgeklinik Tannheim |
Bild: Cornelia Putschbach
„Ich verstehe mich als Begleiter. Wohin die Entdeckungsreise geht, was Thema werden kann, bestimmt der Patient selbst. Ich sorge für hilfreiche Rahmenbedingungen“, erklärt Jens Stoermer.
Abstand von den alltäglichen Sorgen und Aufgaben zu erhalten, die Gedanken schweifen lassen, Zeit zur Muße finden, etwas für sich zu tun oder auch das Miteinander fördern – die Gelegenheit dazu besteht im Alltag einer Familie mit schwer erkranktem Kind selten.
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16. Juli 2021
KINDER bekommen VORFAHRT
Politik beweist Herz! Riesenfreude und Erleichterung löste die Nachricht aus, dass sich Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gemeinsam mit dem Generalinspekteur Eberhard Zorn dazu entschieden haben, den geplanten Standortübungsplatz vor unserer Klinik n i c h t weiter zu verfolgen.

„Feststimmung“ herrschte somit beim Bekanntwerden der tollen und wichtigen Nachricht für unsere Kinder! Diese feierten wir mit den Kindern und Familien, die sich aktuell hier in Tannheim erholen. Der DANK gilt stellvertretend für alle betroffenen Kinder und Familien, die hier nun auch künftig Ruhe finden und so Kraft und neuen Mut für Ihre Schicksale schöpfen können. Danken wollen wir aber auch allen, die uns bei diesem schwierigen und langen Kampf unterstützt haben. Das kämpfen hat sich gelohnt.


14. November 2021
3…2…letzter Tag für Petition gegen den Standortübungsplatz der Bundeswehr
Der letzter Tag unserer Petition gegen den Standortübungsplatz der Bundeswehr in Tannheim ist angebrochen. Mit großen Erwartungen schauen wir nach vorne, denn mit fast 65.000 Unterschriften landet unsere Petition im Petitionsausschuss des Bundestages und damit in den Händen der Politik.


Das notwendige Quorum (50.000 Unterschriften) wurde dank einer Bloggerin aus Baden bei weitem übersprungen. Ihre Fans haben sich mit uns und unserem Anliegen solidarisiert. Mehr als 15.000 Stimmen sammelte Sie für uns in nicht einmal einer Woche. Wir sagen herzlichsten Dank und sind nun auf die Reaktionen der Politik in Berlin sehr gespannt. Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden!
Mit einem Ruhe ausstrahlenden Winter-Luftbild der Nachsorgeklinik Tannheim bedanken wir uns für Eure unschätzbare Unterstützung. Diese Ruhe wollen wir für unsere Patienten auch in Zukunft erhalten.

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VILLINGEN-SCHWENNINGEN 23. November 2020
Leben mit einer kurzen Zukunft: In der Nachsorgeklinik wird auch das Tabuthema Tod und Sterben angepackt
In der Nachsorgeklinik Tannheim müssen sich viele Patienten auch mit einer verkürzten Lebenserwartung auseinandersetzen.

Der junge Mann lebte schon einige Jahre mit seiner Krebserkrankung, ist mit ihr erwachsen geworden. „Eine tolle Persönlichkeit, sonore Stimme, gutes Aussehen, die Frauenherzen sind ihm zugeflogen“, erinnert sich der Psychologe Jochen Künzel. Mehrmals ist er schon in Tannheim gewesen, als er bei seiner letzten Reha sagt: „Künzel, wir beide schreiben jetzt meine Trauerrede.“ Er bat den Psychologen, ihm in den Therapiestunden beim Verfassen der Rede zu helfen, später wollte er ein Handyvideo damit drehen. An seiner Trauerfeier, die er genau plante, sollte dieser Film dann in einem alten Kino gezeigt werden. Als es so weit war, ist Jochen Künzel selbst hingefahren. Der junge Mann hatte es nicht mehr geschafft, die Rede aufzunehmen, der Text aus Tannheim wurde vorgelesen. „Das war schon sehr berührend.“
Oft gibt es keinen passenden Gesprächspartner
Jochen Künzel ist seit 18 Jahren in der Nachsorgeklinik. Er leitet den psychosozialen Dienst. Die bundesweit einmalige Reha für Familien, die ein Kind verloren haben, hat er mit aufgebaut. Sein Beruf sei oft „harter Tobak“, bei dem man aufpassen müsse, dass man nicht zu viel davon mit nach Hause nimmt, sagt er. Wenngleich der Fokus in der Nachsorgeklinik darauf ausgerichtet ist, mit den Patienten Zukunftsperspektiven zu erarbeiten, hätten sie in den psychosozialen Therapien doch immer wieder festgestellt, dass das Thema Tod im Raum steht. Dass die Auseinandersetzung mit Krankheit und Sterben junger Menschen gesellschaftlich stark tabuisiert sei, stelle die Betroffenen vor große Probleme: Sie finden in ihrem Familien- und Freundeskreis oft kaum Gesprächspartner für die Auseinandersetzung mit dem Tod. Doch für viele sei das sehr wichtig. „Manchmal ist es ein letzter Akt der Selbstbestimmung,“ so Jochen Künzel. „Es ist unser Job, zu zeigen: da gibt es keine Tabus, keine No-Gos.“ Oftmals fänden die Betroffenen in der Reha das erste Mal Gegenüber, die dieses Thema „aushalten“.
Letzter Akt der Selbstbestimmung
Vor diesem Hintergrund ist das diesjährige Tannheimer Fachsymposium unter dem Titel „Auch die letzten Schritte brauchen Licht“ im Juni geplant. Das Symposium solle dazu beitragen, den Blick von Fachwelt und Öffentlichkeit für das Thema zu schärfen und gleichzeitig Raum für einen breiten Austausch bieten, so der Tannheimer Psychologe. Am 11. Juni findet der öffentliche Teil in der Neuen Tonhalle in Villingen mit Vorträgen und Informationsmöglichkeiten für Interessierte statt, tags darauf der zweite Teil mit Fachpersonal in der Klinik. Während bei vielen die Vorstellung präsent sei, dass eine Reha vor allem zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit diene, solle die Veranstaltung aufzeigen, wie wichtig und hilfreich eine Reha bei ungünstiger Prognose und nur noch kurzer Lebenserwartung sei. Auch bei längerer Perspektive sei eine Auseinandersetzung mit dem Thema Lebensende oftmals gewinnbringend für die Patienten“.
Jochen Künzel appelliert: „Jeder darf seinen Weg des Umgangs mit dem Thema Tod und Sterben gehen.“ Seiner Erfahrung nach möchte sich nicht jeder offen damit auseinandersetzen. „Aber jeder, der es will, sollte die Personen, Räume und Settings finden, die er dafür braucht.“ Gerade weil die psychosoziale Beratung während der Reha mit den Betroffenen Strategien erarbeite, die ihnen im Alltag helfen, sei es eigentlich nicht relevant, ob dieser Alltag viele Jahrzehnte oder nur noch eine kurze Zeit dauere. Für die meisten Menschen sei Selbstbestimmtheit zu jedem Zeitpunkt wichtig. Auch wenn nur noch die Planung der eigenen Trauerfeier bleibt.Mehr zum Thema
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Leser-Spendenaktion für Tannheim-Klinik: Nachsorge-Einrichtung braucht Hilfe im Corona-Jahr mehr denn je
SÜDKURIER- und Alb-Bote-Leser unterstützen wieder die Nachsorgeklinik Tannheim, gebraucht wird ein neues Kinderhaus. Die Corona-Epidemie hat tiefe Spuren hinterlassen. Geschäftsführer Roland Wehrle sagt: „Für uns ist 2020 das schwierigste Jahr seit der Eröffnung. Wirtschaftlich, aber vor allem emotional ist das wirklich der Wahnsinn.“

Großprojekt Kinderhaus: Wofür die Spenden verwendet werden
Zwei Millionen Euro wird das geplante neue Kinderhaus wohl kosten. Die Tannheim-Geschäftsführer Thomas Müller und Roland Wehrle sind sich einig – in der Summe, wie im Ziel. Die Klinik ist längst zu eng geworden, ein neues Kinderhaus ist geplant. Vor allem neue Gruppenräume soll das bringen, Platz für Therapien, Platz auch fürs Personal, für Besprechungen, ganz einfach für einen noch sinnvolleren Klinikbetrieb.

Hoffen auf die Leser-Hilfe: Die Tannheimer hoffen jetzt natürlich auf die neuerliche Hilfe der SÜDKURIER-Leser. Sie werben mit einem dicken Dankeschön. „Die SÜDKURIER-Leser haben entscheidend zur Entwicklung unseres Hauses beigetragen“, formulieren Roland Wehrle und Thomas Müller. Die beiden beobachten im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung „ganz besondere Zuwendungen, auch das Jahr über ist das klar erkennbar“. Immer wieder profitiere das Haus gerade auch aus dieser Heimatregion von Nachlässen, aber auch von Sonderspenden wie im Sommer 2020.
Nachrüstung erforderlich: Die Nachsorgeklinik, die Therapien für die Krankheitsbilder Krebs, Mukoviszidose, schwere Herzprobleme und zusätzlich für verwaiste Familien anbietet, muss sich dauernd erneuen. Auflagen, Verschleiß, neue Erkenntnisse. Oder wie jetzt die Sache mit den Aerosolen im Corona-Jahr. Einige Diagnoseräume sind fensterlos, nun muss nachgerüstet werden. Raumluftfilteranlagen erfordern aber besondere Aufwendungen, 50.000 Euro für die Diagnostikräume und das medizinische Trainigszentrum. Das soll primär erledigt werden. Dann ist im Sommer 2021 der Spatenstich fürs Kinderhaus geplant. (tri)
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Es wird ERNST – jetzt benötigen wir jede Unterschrift!


In der Gemeinderatssitzung August 20 in Villingen-Schwenningen fielen zwei wichtige Aussagen der Bundeswehr, die unsere laufende Petition sehr wichtig macht:
- Oberstleutnant Lars Thiemann ging detailliert auf die Planungen ein – macht dabei aber gleich zu Beginn deutlich: Die Einbindung der Bevölkerung im Vorfeld sei nicht üblich – man habe sich nun aber dazu entschieden.
- Auf Nachfrage von Frank Bonath (FDP), muss Oberst Herfried Martens, aber ebenso eingestehen: eine politische Einflussnahme sei möglich, darüber könne man seine Belange einbringen.
Deshalb – jetzt zählt jede Stimme für unsere Petition! Bitte unterstützt unser Anliegen. Hier geht es zur Petition:
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6. November 2020
Standortübungsplatz der Bundeswehr bedroht Nachsorgeklinik Tannheim in ihrer Existenz
Auf Corona-Finanzsorgen folgt ein Standortübungsplatz – der Nachsorgeklinik Tannheim bleibt derzeit nichts erspart! Gerade drei Kilometer von der Klinik entfernt sind Schießanlagen für Panzerfäuste, Granatpistolen und Handgranaten sowie Anlagen für Waldkampfübungen geplant. Etwa 740 Fußballfelder groß soll ein neuer Standortübungsplatz werden, der die unter enormen Mühen realisierte Einrichtung für krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Kinder massiv in ihrer Existenz bedroht. Und im Gegensatz zum SC Freiburg dürfte die Bundeswehr auf ihren „Fußballfeldern“ sogar nachts aktiv werden. Die Tannheim-Geschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller, die Mitarbeiter und Patienten sind tief betroffen. „Ein Standortübungsplatz in der Nähe von Tannheim? Das ist der schiere Wahnsinn!“ So denkt nicht nur die Klinik-Geschäftsführung, sondern ebenso die Bevölkerung im Großraum Villingen-Schwenningen mit Tannheim und Brigachtal.
Die für den Heilungsprozess so wichtige Ruhe im Umfeld der Nachsorgeklinik werde durch das Vorhaben zerstört, sind sich die Geschäftsführer mit den Unterzeichnern einer Online-Petition einig. Ziel der Petition ist es, Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer dazu zu bewegen, einen anderen Standort für den Übungsplatz durchzusetzen. Ihr liegt zudem ein Protestschreiben der Nachsorgeklinik Tannheim und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge vor. Besonders pikant: Von den Plänen der Bundeswehr hat die Nachsorgeklinik im Juli des Jahres aus der Presse erfahren.
DAS ÜBUNGSGELÄNDE IST AUF „HÖCHSTER EBENE“ BEREITS GENEHMIGT
Mit dem in seinen Grundzügen ohne Beteiligung der Öffentlichkeit bereits genehmigten Übungsplatz, soll der Standort Donaueschingen gestärkt werden, so die Bundeswehr im Juli des Jahres vor dem Gemeinderat der Stadt Villingen-Schwenningen. Ein Oberst machte klar: Zwar müsse noch eine Prüfung auf Umweltverträglichkeit, zum Artenschutz und eine Lärmprognose erfolgen, doch sei die Entscheidung auf höchster politischer Ebene grundsätzlich getroffen. Es handele sich um eine Ausnahme, dass vorab die Öffentlichkeit informiert werde. Bemerkenswert ist weiter: Der Standortübungsplatz würde mitten im Naturschutzgroßprojekt Baar liegen, das die Bundesregierung mit sechs Millionen Euro gefördert hat.
Ein wenig Spekulation sei an dieser Stelle erlaubt: Die frühere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den wohl während ihrer Amtszeit auf den Weg gebrachte Standortübungsplatz eventuell sogar bereits begutachten können: Sie reiste im August 2018 als Ehrengast zum Donaueschinger Reitturnier und führte am Rand des Turniers Gespräche mit dem Haus Fürstenberg, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frey und Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly – über welche Themen ist nicht bekannt.
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Sparda-Welt mit Astrid Fünderich produzieren Beitrag zu 20 Jahre Nachsorgeklinik Tannheim
Am Jubiläum sah man viele Kameras auf dem Gelände der Nachsorgeklinik. Alle waren sehr gespannt, was da alles aufgeschnappt und kommentiert wurde. Vor wenigen Stunden kam nun das Ergebnis und alle wollten den Beitrag sofort sehen. Ein mehr als gelungener Filmbeitrag zum 20 jährigen Jubiläum. Was da alles auf die Beine gestellt wurde, kann man erst mit einen gewissen Abstand realisieren. An alle Beteiligen, auch vom Förderverein, nochmals ein herzliches Dankeschön. Es hat auch uns sehr gefallen und wird sicher eine bleibende Erinnerung sein..
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Nachsorgeklinik Tannheim
Modern und freundlich
Die Nachsorgeklinik Tannheim steht für das von ihr maßgeblich begründete Konzept der familienorientierten Rehabilitation. Der Leitspruch lautet: „DER PATIENT HEISST FAMILIE“. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Klinik Tannheim deutschlandweit als eine erste Adresse der familienorientierten Nachsorge für Familien mit krebs-, herz- und mukoviszidosekranken Kindern etabliert.
Die 1997 eröffnete Klinik verfügt über 152 Betten. Die Familien sind in modernen Appartements untergebracht, die über Bad/WC, Teeküche sowie Telefon/Notruf verfügen. Rund um die Uhr besteht ein Notdienst. Über lichtdurchflutete, freundliche Flurbereiche sind die Appartements mit dem Hauptgebäude verbunden.
Die bauliche Ausgestaltung der Nachsorgeklinik sorgt für eine warme, familienfreundliche und kommunikative Atmosphäre. Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht ein eigener jugendgerechter Bereich zur Verfügung.
Die Nachsorgeklinik Tannheim beschäftigt über 150 Mitarbeiter und bietet zudem zahlreiche Ausbildungsplätze. Sie ist eine hervorragend ausgestattete Nachsorgeeinrichtung – ein Haus in dem man sich beschützt und wohl fühlt.